Moonspell, Septicflesh und Darkest Horizon – Heidelberg, Halle O2, 15.03.2015

Moonspell, Septicflesh und Darkest Horizon – Heidelberg, Halle O2, 15.03.2015

Wenn es etwas gibt was man ohne jeden Zweifel behaupten kann, dann die Tatsache, dass es MOONSPELL ihren Fans wirklich nicht leicht machen. Kaum ein Album klingt wie das andere. Von Black-Metal bis zu Depeche Mode Anleihen war bisher fast alles dabei. Der aktuelle Longplayer „Extinct“ ist wieder deutlich poppiger ausgefallen. Man durfte also gespannt sein wie große der Zuspruch der Fans sein wird und wie ich das Publikum zusammensetzt.

 

Beim Opener des Abends DARKEST HORIZON war das HO2 noch nicht einmal zur Hälfte gefüllt. Dennoch konnten die Hessen die bereits anwesenden Besucher schnell auf ihre Seite ziehen. Der Sound war klar und druckvoll und musikalisch kam die Mischung aus Death- und Black-Metal sehr gut an. Man fühlte sich an vielen Stellen an die unbekümmerten frühen Shows von Bands wie DIMMU BORGIR, GRAVEWORM, CRADLE OF FILTH oder THE COVENANT erinnert. Die Zeit verging wie im Flug und da sich die Band auch optisch mit ihrem Outfit große Mühe gegeben hat, kam zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf.

 

Anders verhielt es sich leider bei SEPTICFLESH. Die Halle war nun deutlich voller, aber der Funke wollte irgendwie nicht so richtig überspringen. Die ersten 20 Minuten waren erfrischend und voll auf die Zwölf, aber im letzten Teil war dann schlicht zu wenig Abwechslung geboten. Fans der Band, die alle Songs auswendig kennen, werden das sicher anders sehen. Die Griechen konnten aber mit gutem Sound und ebenso guter Performance zumindest ein Ausrufezeichen setzen.

 

Nach einer kurzen Umbaupause war es dann Zeit für den Hauptact des Abends. Und die portugiesischen Dark Metal Pioniere MOONSPELL haben von Minute eins an keinen Zweifel daran gelassen, dass sie seit fast 25 Jahren auf der Bühne zuhause sind. Tolle Lichtshow, fetter Sound und musikalisch brennt bei den Jungs natürlich auch nichts an. Nach den beiden neuen Songs „Breath (until we are no more)“ und „Extinct“ vom gleichnamigen Album, folgte sofort der erste Hit des Abends, nämlich „Opium“. Spätestens jetzt gab es für das mittlerweile sehr gut gefüllte HO2 kein Halten mehr. Man wollte natürlich auch im weiteren Verlauf der Show auf die sehr guten Songs der neuen Scheibe aufmerksam machen, hat aber dabei die Klassiker nicht vergessen. Die Mischung war perfekt. Mit „Alma Mater“ wurde der reguläre Auftritt nach etwa 90 Minuten beendet. Aber wirklich Schluss war erst nachdem die Band für die beiden Zugaben „Wolfshade“ und „Full Moon Madness“ erneut auf die Bretter gekommen war. Die Band hat an diesem Abend eindrucksvoll aufgezeigt, dass man auch mit kleinerem Tourbudget eine tolle Show abliefern kann, die musikalisch und optisch keine Wünsche offen gelassen hat.

 

Fazit: Die neuen MOONSPELL Songs fügen sich nahtlos in den Backkatalog ein und werten diesen sogar weiter auf. Und es werden sicher mehr Songs von Extinct den Test of time bestehen, als es bei den letzten Platten der Fall war, und somit hoffentlich auch weiterhin in der Setlist auftauchen.

Für euch vor Ort waren Tommy Becher und Frank Weichert

Text : Tommy Becher

Fotos : Frank Weichert

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