HOWLING WOLF FESTIVAL 2017

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Running Order und Galerielinks:

15:15-15:45 Opens internal link in current windowWegtam

16:00-16:45 Opens internal link in current windowAtlas Pain

17:00-17:45 Opens internal link in current windowThormesis

18:00-18:45 Opens internal link in current windowFirtan

19:00-19:45 Opens internal link in current windowThorondir

20:00-20:45 Opens internal link in current windowWaldschrat

21:00-22:00 Opens internal link in current windowWolfchant

22:15-23:15 Opens internal link in current windowHeimdalls Wacht

23:40-00:30 Opens internal link in current windowCtulu

Für euch in Niederösterreich: Lady_Metal und Rainer an den Kameras sowie Live-Reporter Flo für den nachfolgenden Bericht.

Live-Report

Howling Wolf Festival 2017
16. Dezember 2017 – Meierhof/Schloß Leiben (Austria)

Heulende Wölfe, wo seid ihr!

Nach etlichen Jahren metallischer Stille in der Gegend um St. Pölten und Pöchlarn hat die Fenris Drinks OG mit dem Howling Wolf Festival eine Initiative ergriffen, die Eventszene in der Donauregion zwischen Linz und Wien wieder zu beleben. Als ideale Location konnte der Meierhof des Schloss Leiben mit großem Saalbereich und räumlich abgetrenntem Bar- und Sitzbereich gewonnen werden. Selbstverständlich wurde das alterwürdige Gebäude beheizt, um beste Gemütlichkeit zu bieten. Aber auch der Hauptteil des Festivals, das Line-Up, konnte sich mehr als sehen lassen. Das Veranstalterteam um Andreas Höller, Doris Höller und Philipp Graschopf scheute keine Kosten und Mühen, dem geneigten Pagan - und Black Metal Publikum ein höhepunktreiches internationales Bandprogramm zu präsentieren.

Aufgrund meiner etwas problematischen Anreise konnte ich die Sets von WEGTAM und ATLAS PAIN leider nicht mit verfolgen. Niemand rechnet auch damit, dass das Last-Minute gebuchte Hotelzimmer - Wasserschaden sei Dank - noch schnell renoviert werden musste. So wurde es mir aber zumindest möglich, pünktlich bei THORMESIS anwesend zu sein. Die deutschen Black Metaller erfüllten das Howling Wolf Festival mit düsterer Stimmung. Trotz kürzerer Spielzeit kamen einige Songs ihrer jüngsten Veröffentlichung "Trümmerfarben" zur Performance, die den Fokus nun mehr auf progressive Elemente als auf die Rohheit ihrer Anfänge lenkt. Die Mischung aus Pagan und Black Metal war dabei schon immer ein willkommenes Gebilde, vor allem aber auch der deutschsprachige Gesang und die tiefgründigen Texte. In viel blaues Licht getaucht, wirkte das Konzert von THORMESIS sowohl kalt als auch dennoch sympathisch.

Den nächsten Slot belegten FIRTAN. Mit ihrem letzten Album "Niedergang" haben die vier Lörracher gezeigt, wie man virtuosen Black Metal komponiert und Orchester-Parts treffend einsetzt. Songs wie "Wogen der Trauer" und "Huckup" gehen besonders auch live unter die Haut und fesselten das Publikum vor der Bühne. Nicht zuletzt gewährte uns die Band noch einen Einblick in das kommende Album, welches sich gerade in der Produktionsphase befindet und noch im ersten Halbjahr 2018 veröffentlicht wird. Man darf gespannt sein und im Zuge dessen sei empfohlen, die Kanäle der Band zu verfolgen, um die Infos zum Release-Termin sowie zugehörige Konzerte nicht zu verpassen.


Auch die Bayern von THORONDIR konnten das Publikum ohne Mühen für sich gewinnen und überzeugten mit ihrem energiegeladenen Pagan Metal auf ganzer Linie. Bereits im ersten Jahr nach ihrer Gründung 2007 gelang es den sechs jungen Herren aus Waldsassen, durch Zielstrebigkeit, gutes Songwriting und aufwendige Produktionen nicht nur die Aufmerksamkeit des Szenepublikums, sondern auch von Labels zu bekommen, was für die nachfolgenden Jahre zu einem guten Aufschwung beitrug. Wie heißt es so schön: die Mischung macht's. Und deshalb können THORONDIR durch Integration diverser Stilelemente in ihre Musik auch bei den Black Metallern punkten, was uns der heutige Auftritt am Howling Wolf Festival zeigte.

Mit WALDSCHRAT präsentiert sich auch mal eine einheimische Band im Line-Up. Mit dem neuen Album "Metropolis wird fallen" (released durch Talheim Records) im Gepäck führen die fünf Niederösterreicher ihre bisherige Interpretation von Black Metal gepaart mit Neofolk gekonnt weiter. Vor wenigen Wochen verließ Gitarrist Augengespött die Band, an dessen Stelle jetzt Pestilenz steht und sich bereits gut eingelebt hat. Das Set überzeugt komplett, was nicht zuletzt auch an der abartig grandiosen Rhythmik von Schlagzeuger Jörmungandr liegt, der zudem auch die Schießbude bei den amerikanischen Brutal Death Metallern VITAL REMAINS bedient. Hoffentlich hält das die Nackenmuskulatur aus.


Sichtlich Spaß auf der Bühne hatten auch die niederbayerischen Pagan Metaller und Headliner der heutigen Veranstaltung: WOLFCHANT. Mittlerweile zählt die 6-köpfige Band um die beiden Frontmänner Lokhi und Nortwin zu einer festen Institution in der mitteleuropäischen Pagan Szene und war auch schon so gut wie auf jedem namhaften Festival vertreten. Nichtsdestotrotz lässt sich die erfolgreiche Truppe auch gern vor heimischem bzw. kleinem Publikum sehen, getreu dem bodenständigen Motto "back to the roots". Wer WOLFCHANT auf dem Howling Wolf Festival verpasst hat, kriegt im neuen Jahr 2018 gleich nochmal die Möglichkeit auf ein kleines aber feines Konzert: nämlich das 'Winter's Triumph' am Samstag 13. Januar im Zeughaus Passau. Erscheinen Sie, sonst weinen Sie!

Es ist noch lange nicht Schluss für heute, denn es folgen mit HEIMDALLS WACHT und CTULU noch zwei weitere Black Metal Bands, die den Abend komplettieren. Während sich ein Teil der Anwesenden an den Merch-Ständen ihrer bisherigen Favoriten tummeln oder sich auf ein Bier verabredeten, gibt es an der Bühnenfront noch zwei gehörig schwarzmetallische Dröhnungen aus Deutschland zu bestaunen. HEIMDALLS WACHT bringen durch klassisches Corpsepaint und drückende Riffs eine misanthropische Stimmung in den Saal, während CTULU durch ihre einhüllenden Outfits eine todesmetallische Attitüde mitbringen.

Fazit: Bei einem rundum super organisierten, preislich sehr attraktiven und ordentlich beworbenen Festival wie das Howling Wolf muss man sich - rückbezüglich auf die Überschrift des Berichts - trotzdem fragen, warum so wenige Metalheads den Weg dorthin auf sich genommen haben? War der Termin zu nah an den Weihnachtsfeiertagen? Wurde die Gegend zu lange außer Acht gelassen? Unabhängig davon steht eins fest: Österreich verfügt definitiv über eine gut funktionierende Fanszene, die sich bei bereits etablierten Eventreihen gerne und zahlreich sehen lässt und durch ihren tadellosen Support vollen Respekt verdient. Diesen Support brauchen aber insbesondere auch neue Veranstaltungen. Abschließend wollen wir an den wichtigsten Bestandteil des Festivals, die anwesenden Gäste, appellieren: Empfehlt das Event weiter an Eure Freunde und Bekannten, auf dass die nächste Version erfolgreich stattfinden kann und vor allem im Linzer und Wiener Umland der extreme Metal wieder den vorbildlichen Status erlangt, den er vor Jahren bereits einmal zu haben pflegte. Wir bedanken uns an dieser Stelle für die gute Zusammenarbeit im Jahr 2017 und wünschen alles Gute für 2018.

Flo für Lady-Metal.com