Burgfolk 2015 Schloss Broich

Zum 14. Mal traf sich die Burgfolkgemeinde im Broicher Schlosshof. Das Schwesterfestival des Castle Rock ist eine feste Institution im Festivalkalender alternativer Anhänger der "modernen Folkmusik", wie es der Veranstalter Michael Bohnes so schön formuliert hat.

Tag 1

Ca. 2500 Fans hauchtem vom 14.-15.08.2015 dem 900 Jahre alten Schlosshof frisches Leben ein. Neben der musikalischen Unterhaltung kam der kulinarische Genuss nicht zu kurz. Die erhitzten Gemüter konnten mit kühlen Getränken und der wieder installierten "Quelle" abgekühlt werden. Nicht nur in den Pausen luden ie verschiedenen Stände und Merchandise Stände zum stöbern ein.

Die Uhr hatte 51/2 Glas geschlagen, da ertönten auch schon die ersten Klänge von Circle J. Die niederländischen Musiker bewältigten die harte Aufgabe, als Anheizer für das Festival, mit bravour. Folk mit einer gehörigen Portion Rock brachte die Fans ordendlich auf Betriebstemperatur.

 

Die Ordensbruderschaft von "Heimataerde" vermengten Mittelalterliche Töne mit modernen Soudloops. Das Ergebnis kam an. Eingefleischte Fans kannten die etwas andere Bühnenshow bereits von den Vorjahren. Für Novitzen gab es extra den Hinweis, dass für die Show ausschließlich Kunstblut verwendet würde. Ein blutendes Herz wurde dem Publikum geopfert und Bruder Ignatius von Schneeberg feierte seine x.te Wiederauferstehung. Das Spektakel kam an.

In schottischer Nationaltracht, ihrem einzigartigen Sound aus strahlenden Dudelsäcken, mächtigen Drums und der Power einer Rockband erobern Celtica den Schlosshof im Sturm. Das Highlight war, im wahrsten Sinne das Medley aus "Fluch der Karibik-Soundtrack"- "Star Wars"-und "Thunderstruck". Hier kamen aus E-Gitarre und Dudelsackpfeifen meterhohe Flammen und sorgten für eine heiße Konzertatmosphäre.

Zum Abschluss des Tages konnte Tanzwut ihrem Namen alle Ehre machen. Kräftig, rockig, gepaart mit mittelalterlichen Sounds und Instrumenten lies bei den Fans kein Bein ruhig stehen. Der Teufel hatte nicht zuviel versprochen. 

Erst als der letzte Zapfhahn abgedreht worden ist, wurde es ruhig im Schlosshof.

Tag 2 des Festivals

 

The O´Rellys & the Paddyhats brachten das Publikum mit ihrer temporeichen Spielfreude direkt in Tanzlaune. Respekt für einen Opener.

Deutlich rockiger kam Punch`N`Judy rüber. Hier prallen die unterschiedlichen Einflüssen aus Rock, Metal, Mittelalter und Folk aufeinander und erschaffen den unverkennbaren Sound ihres Crossover-Folks. 

Die Kammer, ein völlig anderes Konzept. Ein 8 köpfiges, reines Akustikset. Standardbesetzung ist ein mehrstimmiger Gesang, begleitet von 2 Gitarren, Cello, 2 Violinen, Tuba und Drums. 

Das die Band völlig ohne Bühnenshow auskam tat der Stimmung keinen Abbruch

Das ist genau das, was dieses Festival ausmacht. Ein Stilmix, treffsicher von Michael Bohnes ausgesucht. Bekannte und weniger bekannte Namen reihen sich hier aneinander. Auch junge Bands bekommen ihre Chance.

Vroudenspil und Feuerschwanz setzten deutlich mehr auf den Mitmacheffekt beim Publikum. Es wurden Tanzformationen aufgebaut, Freiwillige auf die Bühne geholt bzw. mit einem Schlauchboot vom Publikum durch den Schlosshof getragen. Die Stimmung schien auf dem Höhepunkt angekommen.

Omnia tauchte in eine mystische Welt ab. Der magische Sound der Harfe, die düsteren Klänge eines Didgeridoo´s und das Outfit der niederländischen Band zogen die Besucher in ihren Bann.

Der plötzlich einsetzende Starkregen hatte den Bereich vor der Bühne nur kurzzeitig mit Lücken in den Publikumsreihen versehen. Nach 3-4 Stücken war der feuchte Spuk auch wieder vorbei.

 

 

Eine deftige Mischung aus Polka, Ska und Rockmusik versprühte Russkaja. Vom ersten Takt an gab es nur ein musikalisches Motto. Tempo - Tempo - Tempo und den "Psycho Traktor", den wohl kein Festivalbesucher jemals vergessen wird. Die österreichisch- russische Band verwandelte den Schlosshof in ein dunkelrotes Lichtmeer.

Einen Besuch im "The Inner Circle" (für Festivalbesucher gratis) habe ich dann doch nicht mehr geschafft. Wer noch nicht genug hatte, konnte hier ordentlich weiter feiern. Zum Schluss möchte ich mich bei den Organisatoren, den Caterer, dem Ordnungspersonal, dem Bühnenpersonal, den Sanitätern (ich hoffe ich habe niemanden vergessen) für den reibungslosen Ablauf der 2 Tage bedanken. Ich freue mich schon auf das Burgfolk 2016.

Liebe Grüße Roland