SICK MIDSUMMER 2013

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Running Order und Galerielinks:

15:00 - 15:35 Opens internal link in current windowINTERFECTOREM

15:50 - 16:25 Opens internal link in current windowSAKRILEG

16:40 - 17:20 Opens internal link in current windowCATASTROFEAR

17:35 - 18:15 Opens internal link in current windowFALLEN UTOPIA

18:30 - 19:10 Opens internal link in current windowVARULV

19:25 - 20:10 Opens internal link in current windowMOSFET

20:25 - 21:15 Opens internal link in current windowWHISKEY RITUAL

21:30 - 22:20 Opens internal link in current windowGODHATECODE

22:40 - 23:40 Opens internal link in current windowSETHERIAL

00:00 - 00:50 Opens internal link in current windowNOCTURNAL DEPRESSION

Mittendrin mit den Kameras waren Rainer und Lady_Metal dabei. Für den Festivalbericht hat sich Flo wieder unter die Menge gemischt. Lest im Folgenden, wie der Tag verlief. 

Bericht

Sick Midsummer Festival 2013
24. August 2013 – Scharnstein, Bäckerberg (Österreich)

Hoch hinaus

Hoch hinaus ging es dieses Jahr auf dem Sick Midsummer Festival. Das 2013er Event brachte eine wichtige Änderung mit sich, nämlich eine Standortverlegung. Als Schauplatz wurde ein gemütlicher Hof auf dem Bäckerberg, zur Marktgemeinde Scharnitz gehörend, gewählt. Das Veranstalterteam um die Band Svarta und ihre helfende Truppe vom Metal-Music-Verein Salzkammergut haben sich die Arbeit gemacht, den Hof "festival-fähig" zu machen. Es wurden Parkplätze, Zeltareal, überdachte Bühne, Chill-Out-Stadl, Bars, Essensstände, Merch-Bereich und nicht zuletzt Toiletten angelegt, installiert und vorbereitet, um dem gemeinen Sick Midsummer Besucher eine möglichst gemütliche und familiäre Atmosphäre zu bieten.
Da sich der Hof schön abgelegen auf dem Bergrücken und völlig frei von Nachbarn befand, konnte das Festival weitestgehend frei gestaltet werden. Hierzu wurde wieder ein hammergeiles Lineup aufgefahren, das keine Wünsche offen ließ. Und das wie immer im Sinne der Underground Szene. So konnte der Tag beginnen.

In den Nachmittagsstunden schien die Sonne kräftig in den Innenhof, wo sich auch die Bühne befand. Nach etwas späterer Ankunft begann das Festival für mich also mit SAKRILEG.
Die Kärntner Band zelebriert seit 2009 eindringlichen und facettenreichen Black Metal, der zudem musikalisch hochwertig und professionell ankommt. Frontmann "Feanor Omega" konzentrierte sich heute ausschließlich auf den Gesang und verzichtete für das Sick Midsummer auf seine Tätigkeit als Gitarrist. Dennoch trat die Band als fünfköpfige Formation, mit Gast-Gitarrist "Ragnar" (Selbstentleibung, Bifröst, ex-Flammensturm), auf. SAKRILEG klingen in Summe sehr gut. Das Tempo variiert von träge bis pfeilschnell, die Gitarren strotzen vor Epik und leisten gerade deshalb eine solide Arbeit. Dazu gesellen sich tragende Basslinien, die auch durchaus mal in den Vordergrund rücken, sowie ein starker und überzeugender Gesang. Zudem muss man den weiblichen Anteil der Band hervorheben. Nachdem es eher eine Seltenheit ist, dass bei Black Metal Bands Frauen beteiligt sind, ist es ein Grund mehr, allein dafür den Hut zu ziehen. Die alte Weisheit vom kompromisslosen "No Women in Black Metal" bleibt also hier missachtet und das ist auch gut so.
SAKRILEG: eine wahre Empfehlung für alle Black Metaller, die kraftvolle und energiegeladene Kompositionen bevorzugen.

Weiter ging es nach einem todesmetallischen Interludium durch CATASTROFEAR und FALLEN UTOPIA mit der nächsten Black Metal Band, VARULV. Die ebenfalls aus Österreich stammende Truppe, welche bereits seit 2006 existiert, trat in der Neubesetzung Gitarre/Gesang, Bass und Schlagzeug auf. Schwarzmetall im klassischen schnörkellosen Sinn erschallt auf dem Hof und sogleich findet sich eine Fangruppe der Band vor der Bühne ein. Mit dem im Herbst 2011 veröffentlichten Album "Hellish Presence" überzeugt die Band auch nach diversen Wechseln im Lineup mit der kompromisslosen und kalten Art ihrer Musik und konnte sich bereits einen guten Namen in der österreichischen aber auch deutschen Szene machen. Dass vor allem die Erhaltung der Qualität nach einem Lineup-Wechsel keine Selbstverständlichkeit ist, dürfte wohl klar sein. Frontmann "Irrah Den Fryktelige" kennt man zudem auch von der Band Ketelen's Brukke, welche im Jahr 2011 auf dem Sick Midsummer zu Gast waren. VARULV gestalten das Genre Black Metal trotz ihrer teilweisen melodischen Elemente nicht allzu komplex aus und beschränken sich auf eine mächtige Portion Energie durch alle Instrumente und den Gesang. Das kommt gut an!

Ebenfalls mittlerweile eine allseits bekannte Formation kommt nun mit MOSFET auf die Bühne. Wenn man sie noch nicht live gesehen hat, hat man zumindest schon einmal irgendwo davon gelesen oder gehört. Die fünfköpfige Thrash Metal Band aus Oberösterreich feiern auf dem Sick Midsummer auch eine Station mit ihrem 10-jährigen Bestehen und packen dazu viele Songs ihres aktuellen Albums "Deathlike Thrash'n'Roll" aus, welcher Titel auch ihren Stil am besten beschreibt: eine Mischung aus Death Metal, Thrash Metal und einer Prise Rock'n'Roll. Das groovt!
MOSFET überzeugen auf ganzer Linie und wissen ihr Publikum auf Touren zu bringen. Dazu verhelfen natürlich auch ratternde Schlagzeug-Rhythmen und treibende Gitarren-Riffs. Insgesamt legen die Landsmänner ein ordentliches Bild mit einer gelungenen Show an den Tag. Prost!

Große Ankündigung und viel Vorfreude bereitete die nächste Band WHISKEY RITUAL. Diese Band zählt deshalb auch als kleines Highlight des Tages. Knackig rockige Riffs gepaart mit einfachen Rhythmen und der leicht Lemmy-Kilmister-artigen Stimmgewalt von Frontmann "Dorian Bones" bilden eine mitreißende Musik, die es so eigentlich kein zweites Mal gibt, so dass auch das zum Headbangen animierte zahlreich vor der Bühne eingetroffene Publikum nicht widerstehen konnte. Auch bei dieser Band gibt es verbindende Elemente zum letztjährigen Festival, nämlich die dortige Headliner Band Forgotten Tomb. Ihre Heimat Italien und einige Mitglieder, die bei beiden Bands agieren, so Schlagzeuger "Asher" und Lead-Gitarrist "A.". Rhythmus Gitarrist "Azog" kann man zumindest als Ex-Mitglied erwähnen. Die Anreicherung mit Elementen aus dem Thrash gibt der Gesamtheit einen schönen Schub, wodurch sich WHISKEY RITUAL sehr gut in Szene setzen und von den Anwesenden gefeiert werden.

Mit GODHATECODE wird ein letztes Mal das Death Metal Genre angespielt, bevor sich das Sick Midsummer den Headliner Bands zuwendet. Die Band um Gitarrist Wolfgang Rothbauer, viele kennen ihn von den Bands Disbelief, Zombie Inc., Eisblut, In Slumber und/oder Thirdmoon, Bassist Philippe Seil und Sänger Armin Schweiger (beide von Distaste) sowie Gitarrist Lukas Haidinger (Ultrawurscht, U.G.F., Distaste), bewegt sich auf einer gewaltig geilen Stil-Gratwanderung mit Einflüssen der alten Schule gewürzt mit den "Feinen Gaben" der modernen Elemente. Hier wird zusammengetragen was das Zeug hält: Bühnen- und Banderfahrung, Können, Professionalität und vor allem Leidenschaft zur Musik, was nicht zuletzt die Multi-Tätigkeiten von gleich mehreren Musikern bei mehreren Bands beweisen. Die Songs drücken ordentlich auf die Tube, denn hier wird auch nichts geschont. GODHATECODE verstehen ihr Werk und bringen die Menge ordentlich zum kochen. Dafür verdienen sie Anerkennung und natürlich auch fetten Applaus. Weiter so, Jungs!

Jetzt wird es nordisch kalt! SETHERIAL, eine der wohl bekanntesten Underground Black Metal Bands. Die Schweden sind schnell, extrem und brachial! Sie bilden nicht nur als Headliner des Sick Midsummer Festivals den Höhepunkt, sondern auch wegen ihrer seltenen Auftritte in Österreich bzw. Mitteleuropa. Des Weiteren muss man auch 20 Jahre Gründungsjubiläum erwähnen, die diese Show zu einer ganz besonderen macht. Die Hölle auf Erden - Hört man da diese pfeilschnellen Riffstrukturen und das Schlagzeug. Ohne mit der Wimper zu zucken preschen sich die Schweden durch das Set und verleihen jedem einzelnen Song die Raserei schlechthin. Eingefleischte Fans geben sich auch zu fortgeschrittener Stunde dieses Inferno einer musikalischen und auch optischen Darbietung. Klassisch im Corpsepaint treten SETHERIAL auf und vermitteln damit die kalte Stimmung, welche sich um diese Zeit bereits auch auf dem Bäckerberg breitgemacht hatte. Einfach passend!

NOCTURNAL DEPRESSION bilden nun den zweiten Höhepunkt des Abends und geben zum Abschluss dieses die Depressive Facette des Black Metal zum Besten. Eine beeindruckende Atmosphäre macht sich breit, als die Band mit ihrer Show beginnt. Die Kälte - auch die der Musik - lässt sich am ganzen Körper spüren und so könnte man auch gleich dahinschweben in den sternenklaren Nachthimmel über dem Bäckerberg. Wahnsinn, wie die Herren um Frontmann Lord Lokhraed es schaffen durch ihre eindringliche und feinfühlige Musik die Seelen des Publikums an sich zu ziehen. Zeitpunkte, wo man frei ist von äußeren Einflüssen und Umgebungsgeräuschen, um sich ausschließlich auf diesen französischen Black Metal zu konzentrieren. Das erklärt auch, warum NOCTURNAL DEPRESSION als eine der wichtigsten Institutionen dieses Genres angesehen ist. Ein würdiger Abschluss für ein sehr schönes Festival, prägend für die Erinnerung daran, und Vorfreude hervorrufend auf ein Wiedersehen, hoffentlich.


Fazit:
Einfach Klasse! Nach dem Location-Wechsel konnte man zwar nicht ganz so viele Leute wie 2012 anlocken, jedoch war es in Summe dennoch ein nennenswerter Erfolg. Die meisten Leute fanden den Wechsel "positiv" bis "grandios" und da kann man sich anschließen. In familiärer Atmosphäre auf einem Berghof gibt es so gut wie keine öffentliche Veranstaltung im Metal Bereich. Vielleicht etabliert sich das Sick Midsummer jedoch als erste dieser Art in Österreich. Für die Version 2013 haben die Veranstalter wieder ein buntes und gut durchorganisiertes Festival auf die Beine gestellt. Das Personal wie immer sehr nett und zuvorkommend, Parkplätze praktisch direkt vor der Bühne und auch das Zelten wurde auf den Alm-Wiesen erlaubt. Dafür ein ganz klares Daumen hoch! Man darf gespannt sein, was sich die Veranstalter und der Metal-Music-Verein Salzkammergut, so bezeichnet sich nämlich die sehr engagierte und tatkräftige Gruppe aller Helfer auf dem Festival, für ihr 5-jähriges Jubiläum, welches 2014 stattfinden wird, einfallen lassen. Wir halten Euch auf jeden Fall auf dem Laufenden und geben Euch natürlich alle Informationen entweder auf unserer Website unter Opens internal link in current window>>>Termine<<< oder auf unserer Opens external link in new windowFacebook-Seite weiter.

Flo für Lady-Metal.com